Über den Hanfstaengl Verlag und seine Künstler
Der Hanfstaengl Verlag wurde 1833 von Franz Seraph Hanfstaengl, einem deutschen Maler, Lithografen und Fotografen, in München gegründet. Ursprünglich war der Verlag auf Lithografien spezialisiert, insbesondere auf Reproduktionen von Kunstwerken, was ihm in der Kunstwelt Anerkennung verschaffte. Hanfstaengl war bekannt dafür, hochwertige Kunstdrucke und Lithografien zu produzieren, was zu seiner Ernennung zum königlich bayerischen Hofphotografen führte.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Verlag weiter und wurde zu einem wichtigen Akteur im Bereich der Kunstreproduktion und Fotografie. Franz Hanfstaengl selbst war nicht nur ein Verleger, sondern auch ein begabter Künstler, der dazu beitrug, die Kunstfotografie in Deutschland voranzutreiben. Der Verlag war in der Kunst- und Verlagswelt des 19. Jahrhunderts von großer Bedeutung und hinterließ ein reiches Erbe in der Geschichte der Kunstpublikationen
Kurt Meyer-Eberhardt (1895–1977) war ein deutscher Maler und Radierer, der sich vor allem auf Tierdarstellungen spezialisierte. Geboren in Leipzig, studierte er an der Weimarer Akademie und gilt als einer der bedeutendsten Tiermaler des 20. Jahrhunderts. Er ist besonders für seine Radierungen bekannt, in denen er Hunde, Füchse und andere Tiere detailreich darstellte. Seine Werke spiegeln Einflüsse verschiedener Kunstströmungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wider, und seine Liebe zu Tieren zeigt sich in seinen detailreichen und realistischen Darstellungen.
Meyer-Eberhardt verbrachte den Großteil seines Lebens in München, wo er 1977 starb. Seine Werke wurden international verkauft und auf über 437 Auktionen angeboten. Seine Kunst ist auch heute noch gefragt und wird von Sammlern geschätzt.
Boris O. Klein (1893-1988) war ein französischer Künstler und Karikaturist, der vor allem für seine humorvollen Radierungen und Zeichnungen von Hunden bekannt ist. Sein bekanntestes Werk ist die Serie "Dirty Dogs of Paris", eine Sammlung handkolorierter Radierungen, die Hunde in komischen und oft menschlichen Situationen darstellen. Diese Serie ist besonders für ihre Darstellung von Hunden, die sich in misslichen oder ungehörigen Situationen wiederfinden, beliebt geworden. Die Werke von Boris O. Klein sind handkoloriert und signiert, was sie zu begehrten Sammlerstücken macht.
Klein hatte großen Erfolg mit seinen humorvollen Darstellungen und ist auch heute noch bekannt für seine einzigartigen Arbeiten, die oft auf Auktionen und in Kunstgalerien angeboten werden.
Karl Ewald Olszewski (1884 - 1965) hielt sich gerne auf der Halbinsel Fischland-Darß auf, die an der südlichen Ostseeküste nahe der Stadt Ribnitz-Damgarten liegt. Hier konnte er seine aus frühester Kindheit stammende Tier- und Naturliebe voll entfalten. Er fand hier verschiedenartige Landschaften, bevölkert mit Störchen, Seeadlern und Sumpfschnepfen, Höckerschwänen und Wildgänsen, Möwen und Reihern, Enten und Krähen, die nun zu seinen ausschließlichen Motiven avancierten. Um das Leben dieser Vögel, ihr Verhalten und ihre Erscheinungsformen in der Gesamtheit aller wesentlichen und typisch sichtbaren Eigenarten zu erfassen, verbrachte er dreißig Jahre lang jährlich einige Monate an der Ostsee. Was er dort beobachtet, studiert, empfunden und skizziert hat, spiegelt sich in seinen Bildern wider. Es ist die vollkommene Harmonie im Zusammenspiel von Luft, Wasser, Erde und Licht mit den gefiederten Lebewesen. Sein Stil ist so markant und charakteristisch, seine malerische Pinselführung so ausgeprägt, dass er mit keinem anderen Maler verwechselt werden kann.
Die Erfolge blieben nicht aus. Im Münchner Glaspalast und in vielen anderen Ausstellungen waren Arbeiten Olszewskis vertreten. Vor allem der Münchner Hanfstaengl-Verlag hat mit seinen Farblichtdrucken sehr zur weltweiten Verbreitung von Olszewskis Bildern beigetragen. Anfang der 1930er-Jahre ernannte die Königliche Gesellschaft für Kunst in London Karl Ewald Olszewski in Würdigung seiner künstlerischen Arbeit zum Mitglied („Fellow of the Royal Society of Arts“).
Carl Josef Bauer, geboren 1895 bei München, war ein herausragender deutscher Grafiker und Maler, der sich besonders durch seine feinen Radierungen einen Namen machte. Als Präsident der Künstlergesellschaft Allotria prägte er die Münchner Kunstszene maßgeblich. Bauer war bekannt für seine detaillierte und atmosphärische Linienführung, die es dem Betrachter ermöglichte, in seine poetischen Kompositionen einzutauchen.
Ein wichtiger Aspekt von Bauers Karriere war seine Zusammenarbeit mit dem renommierten Hanfstaengl Kunstverlag. Dieser Verlag, der sich auf die Vervielfältigung und den Druck von Kunstwerken spezialisierte, trug entscheidend dazu bei, Bauers Radierungen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Durch die hochwertige Reproduktion seiner Werke konnte Bauer seine Bekanntheit und seinen künstlerischen Einfluss in der Kunstwelt des frühen 20. Jahrhunderts erheblich steigern. Die Verbindung mit dem Hanfstaengl Verlag war für Bauer eine wichtige Plattform, um seine grafischen Meisterwerke nachhaltig zu verbreiten.
Franz von Defregger (1835–1921) war ein bedeutender österreichisch-bayerischer Maler, der vor allem für seine Darstellungen des ländlichen Lebens in Tirol bekannt wurde. Geboren als Sohn eines wohlhabenden Bauern in Stronach, Tirol, fand Defregger seine Inspiration in der bäuerlichen Kultur und den historischen Ereignissen seiner Heimat.
Seine Werke zeichnen sich durch ihre meisterhafte Detailgenauigkeit und emotionale Tiefe aus. Oftmals malte er Genreszenen und historische Bilder, die das Leben der einfachen Menschen in Tirol festhalten. Defregger gelang es, das Wesen dieser ländlichen Szenen so authentisch darzustellen, dass seine Gemälde bis heute für ihre warme und lebendige Atmosphäre geschätzt werden. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Das letzte Aufgebot“ und „Der Zitherspieler“.
Seit 1883 trug er den Adelstitel "von" und war als Professor an der Münchner Kunstakademie tätig, wo er eine ganze Generation von Künstlern beeinflusste. Seine Werke sind in Museen und Sammlungen weltweit vertreten, und er bleibt eine wichtige Figur der Münchner Schule des 19. Jahrhunderts.